Friendships 4 ist ab sofort in Arbeit ...

Hallo Ihr Lieben,

wie ihr sicher schon bemerkt habt, bin ich wieder im Lande und fummle ein wenig an meiner Seite herum ;-) 

 

Mein "Drohung" bleibt bestehen, ich schreibe an der Friendships-Reihe weiter. :-D

 

Also schreiten wir zu Tat.

Kleine Info: Friendships 4 wird acht Jahre nach "Passion or Love" spielen.

 

Und da ich schon ein klein wenig am Werkeln war, hier der Anfang... 

 

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- Karl -

 

Seit einer geschlagenen Stunde sitze ich nun schon mit meinem Freund in unserer gemeinsamen Küche zum Abendessen und suche einen Weg ihm klar zu machen, dass ich mich bei der Berufsfeuerwehr beworben habe. Es ist nicht das erste Mal, dass ich es in Angriff nehme und Colin und ich darüber reden.

 

Mein letztes Antragsformular wurde mir mit den freundlichen Worten  »Vielen Dank für Ihr Interesse. Leider müssen wir Ihnen mitteilen … bla, bla, bla.« zurückgesandt. Eine weitere Absage. Und ich musste mir das Schreiben auch nicht bis zum Schluss zu Gemüte führen, da ich den Text mittlerweile in- und auswendig kenne.

Und ja, mir hätte Colins Reaktion darauf klar sein müssen. Aber verträumt wie ich nun mal bin, dachte ich, ein liebender Partner würde einem den Rücken stärken, selbst wenn man auf abenteuerliche Ideen kommt und diese nicht beim ersten Anlauf klappen. Falsch gedacht.

 

Also schiebe ich meinen in der Zwischenzeit kalt gewordenen Reis mit Geschnetzeltem ein weiteres Mal lustlos über den Teller – mir war bereits beim Gedanken daran, Colin die Neuigkeit zu erzählen, der Appetit vergangen –, springe über meinen Schatten und platze einfach damit heraus. »Ich bewerbe mich bei der Feuerwehr.«

 

Was folgt, ist das Klappern von Besteck, das Colin mit Wucht auf den Tisch knallt und sein höhnisches Gelächter, welches die Wirkung eines Dolchstoßes auf mich hat, und zwar mitten ins Herz. Natürlich bleibt es nicht dabei. Er kann sich einen abfälligen Kommentar nicht verkneifen. Denn sobald ihm plausible Argumente fehlen, schlägt er verbal um sich. »Hast du deinen Verstand verloren? Was soll das heißen, du willst dich bewerben? Das wievielte Mal ist es jetzt, das dritte oder vierte. Menschenskind, Karl, du bist nicht Grisou! Langsam solltest du doch merken, dass sie dich nicht wollen.«

 

Leider Gottes bin ich, was ihn betrifft einfach zu zart besaitet, um seine verächtlichen Worte zu ignorieren, und fühle mich wie immer in die Defensive getrieben. Ich hasse es, wenn er so ist. Nach einer bereits acht Jahre andauernden Beziehung mit ihm, müsste ich im Grunde ein viel dickeres Fell haben und sollte inzwischen daran gewöhnt sein. Wieder falsch gedacht.

Ich räuspere mich und flüstere: »Wir werden sehen. Die Unterlagen sind gestern in die Post gegangen.«

 

Erbost springt Colin hoch und baut sich vor mir auf. »Und das sagst du mir erst jetzt? Hätten wir nicht vorher darüber reden müssen?«

 

Seine Körpersprache ist unmissverständlich, mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken und ich erwidere steif: »Mir war klar, dass du ausflippst.« Ich schiebe meinen Stuhl nach hinten und stehe ebenfalls auf, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen: »Ich weiß auch wirklich nicht, wo dein Problem liegt.«

 

»Ach nein?!«, brüllt Colin mich an und ich zucke unwillkürlich zusammen. Er kommt einen Schritt auf mich zu und ich habe das Gefühl, er wächst um eine Handbreit über sich hinaus – wirkt bedrohlich. Sein grimmiges Gesicht nähert sich mir und ich halte instinktiv den Atem an, bevor er mit leiser fester Stimme erklärt: »Du willst wissen, welches Problem ich damit habe? Du bist das Problem. Du bist einfach nur peinlich.« Sein Blick wird noch herablassender, als er ihn über mich gleiten lässt. »Schau dich doch nur an! Mag ja sein, dass du körperlich in der Lage wärst diesen Job auszuüben, aber glaubst du im Ernst, du könntest dem Druck standhalten? Du ziehst doch schon den Schwanz ein und beginnst zu flennen, wenn dich einer schräg anguckt.« Seine Hände fliegen missbilligend durch die Luft, dann wendet er sich von mir ab und stapft in Richtung Wohnzimmer.

 

Ich schaue ihm schockiert hinterher, wie er aus der Küche verschwindet, sprachlos über seine verächtliche Art mir gegenüber, und höre ihn noch rufen: »Das ist einfach nur lächerlich.«

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(c) Nele Betra

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